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und Allerhöchsten Einsicht, ob vorstehende Gegenstände einer Verbesserung würdig zu achten? und da das Ansehen des Erzbischoffen zu Jass in Betreff der Klöster, stetshin dem Fürsten und nicht dem Patriarchen zu Constantinopel unterworfen war, dermalen aber die Buccowina das Glücke hat, in Ihro Kayserlich Königlich Apostolischen Majestät ihrer Fürsten verehren zu können, so erdreistet mich die zuverlässige Kenntnis dieser Landes-Sitten, die überzeugende Denkungsart meiner Compatrioten vereinbaret mit dem Auftrag des Bischoffen von Radauz eines mehr als 60 jährigen Greisen, der sich
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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ohnta-delhaftes Betragen, Entfernung von allem Eigennutz, und auszeichnenden Handlungen bey uns bekannt gemacht, und sich öfters vor dem allerweisesten Schöpfer die verbesserte Einrichtung Ihro Majestät wieder das ungesittete, abergläubische, und ohne das innere eines Gegenstandes zu dringen, halsstar-rige Mönchen-Volck, erseufzet hat, nachstehend zur ohnmasgeblich gefälligen Maasnahm kleckbar bedünckte Heilungs-Mittel unterfhänigst vorzulegen. Heilungs-Mittel, und wovon solche ohne Verkürtzung des Aerarii zu beheben. Um die stockende Revenüen deren Kloster, welche auf vorbesagte Art zersplittert, oder sonst abseitig verwendet worden, flüssig und dem Staat
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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bringen. Die Verhängung des Contrebands aber, welche in denen ersteren Occupations-Jahren auch der einzige Urstoff der Emigration gewesen, ware fur die Innwohner von darumen der grösste Verlust, weilen dergleichen in der Moldau einmalen üblich, der Pöbel dessen blose Benennung misskennet hat, und die Mauth-Einnehmer niemalen dem Volck eine diesfällige Verordnung bekannt gemachet, ja wohl noch zur Stunde kaum etwas bekannt ist, mithin die unwissende Unterthanen ohne Publicirung des Gesetzes bestrafet, und des ihrigen verlustiget geworden. Ein trauriges Beyspiel hiervon waren vor
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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bey dem Paar noch 30 fl. profitiert hätten, das Stück für 2 Dukaten verkäuflich hindangegeben, welches die ganze Moldau, da die Buccowina von derselben als ein wahrer Zufluchts Ort angesehen wird, sehr befremded, und mehrere Familien sich hierorts niederzulassen, abgeschrecket hat. Die Felder, Wiesen, Flüsse, Weyden und Waldungen seynd gleichfalls nach der angewöhnten orientalischen Gouvernement-Unordnung in der grössten Verwirrung, und wird keiner deren Grundherrn allda anerkennet. Ich will Kürze halber, nur den Gegenstand der Waldungen berühren, um von diesen auf jene
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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nach der angewöhnten orientalischen Gouvernement-Unordnung in der grössten Verwirrung, und wird keiner deren Grundherrn allda anerkennet. Ich will Kürze halber, nur den Gegenstand der Waldungen berühren, um von diesen auf jene einen anwendbaren Schluss folgern zu konnen. Ein jeder Bauer hat die Befugniss in denen Wäldern, ohne Unterschied des Eigenthumers und seiner Wissenheit, das Holz fällen zu dtirfen, woher sich denn ofters ergiebet, dass derselbe in denen schönsten Wäldern aus blosen Muthwillen einige deren schönsten Bäumen anhauet, und nachhin verdorren lässt
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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denen Bojaren auferleget, auch denen Bauern fur ein jedes Schober Heu, welches derselbe in der Moldau auf denen eigenthümlichen Gütern seines in der Buccowina wohnenden Herrn sammlet, 20 kr. wie auch für ein Stück Vieh derley 20 kr. abzuführen verordnet hat. Ich erbitte mir schliesslich die Allerhöchste Gnade dahin: womit der wahre Sinn meiner gegenwärtigen Arbeit, die ich als Geschäftsträger der Buccowina, Allerhöchsten Orts zum aufkeimenden Wohl meines Vaterlandes, in allertiefster Erniedrigung vorzulegen, und das wahre Verhältnis zu desto heilsamerer Gesetzgiebiger
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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II 1791 <ianuarie-februarie>1. Memoriul lui Vasile Balș privitor la situația Principatelor Române în contextul internațional din sud-estul Europei. Geschichte und Bittschrift des vormahligen Bojaren Balsch Die Geschichte, diese für den Staatsmann wie für den Weltweisen getreue und unentbehrliche Lehrmeisterin, hat uns unter so manchen merkwürdigen Revolutionen zwei aufbewahrt, welche die Aufmerksamkeit des Denkers vor allen anderen auf sich ziehen: Roms Entstehung, Wachstum und Allmacht, und dessen Verfall und Umsturz. Sollte die Zeit, welche dem Anschein nach zwar verschieden scheint, sich
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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eine solche Lage gegen sich, daß sie zufrieden sein müssen, wenn sie sich nur noch bei ihrer Unabhängigkeit erhalten können, und nahm einen entscheidenden Einfluß in die Schicksale aller Reiche. Rußland, der physischen und politischen Lage nach stark und glücklich, hat von außen her, keine der Folgen zu befürchten, die mit der Natur der Vergrößerung so innigste verbunden sind aber alles zu hoffen. Das Maß der Vergrößerung und Stärke eines einzelnen Staates wird nach der Lage, Macht und Verfassung der benachbarten
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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verliert oft ein Staat bei seiner wirklichen Vergrößerung, in der er eine minder vorteilhafte Lage der physischen Grenze bekommt, oder an solche Reiche zu stoßen kommt, die ihm gewachsen sind, oder werden können. Diesen Nachteil oder Verlust an relativer Stärke hat Rußland von keiner Seite zu besorgen. Seine neuen Grenzen sind Seeküsten, und solche Grenzen, nach der Stimme und dem Spruch aller Beobachthungen und Erfahrungen, dienen zur mächtigsten Mauer, und führen zur Macht und Stärke; man untersuche die Geschichte der Inseln
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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weisen Kommandanten, der ihm die Zurückziehung befiehlt, einen Judas und befindet sich besser und freyer im Felde als zu Hause; roh und ungebildet von Natur, und einer harten Behandlung von seinen Obern gewohnt, hält er alles, was er thut und hat, und selbst sein Leben für fremdes Eigentum; der Ottomann, den der heisse und üppige Himmelsstrich bei gleicher Form der Regierung mit einem weit feineren Empfindungsvermögen begabt, hat zwar eben so heilige, dem Eroberungsgeist beförderliche Grundsätze, aber er weiß, daß er
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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harten Behandlung von seinen Obern gewohnt, hält er alles, was er thut und hat, und selbst sein Leben für fremdes Eigentum; der Ottomann, den der heisse und üppige Himmelsstrich bei gleicher Form der Regierung mit einem weit feineren Empfindungsvermögen begabt, hat zwar eben so heilige, dem Eroberungsgeist beförderliche Grundsätze, aber er weiß, daß er ein Leben zu wagen hat, welches er genießt; ein Eigentum, um welches er nur bei Verwirkung seines Lebens kommen kann; einen Boden, den er nicht um ganz
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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für fremdes Eigentum; der Ottomann, den der heisse und üppige Himmelsstrich bei gleicher Form der Regierung mit einem weit feineren Empfindungsvermögen begabt, hat zwar eben so heilige, dem Eroberungsgeist beförderliche Grundsätze, aber er weiß, daß er ein Leben zu wagen hat, welches er genießt; ein Eigentum, um welches er nur bei Verwirkung seines Lebens kommen kann; einen Boden, den er nicht um ganz Rußland gibt; und ein Klima, welches höchst wahrscheinlich dem Mohamed die Idee zu seinem Paradies gab. Die k
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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und existierte dieser Fall nicht. "Nun trennt sich die Seele vom Körper, und wir leben noch", sagt ein Bosnier zu einem der k. k. Truppenanführer, als Dubitza eingenommen war, er in Gefangenschaft gerieht und sein Eigenthum verlassen mußte. Der Russe hat Beharrlichkeit; der Türke nur vorübergehende Heftigkeit. Ersterer steht unter Ordnung, Disziplin und Kriegskunst; letzterer hat statt alles dessen nichts, als rohe, ungebildete Personaltapferkeit, welche von der Taktik und gut geleiteten Artillerie nicht nur fruchtlos gemacht, sondern auch gestraft wird. Eine
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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noch", sagt ein Bosnier zu einem der k. k. Truppenanführer, als Dubitza eingenommen war, er in Gefangenschaft gerieht und sein Eigenthum verlassen mußte. Der Russe hat Beharrlichkeit; der Türke nur vorübergehende Heftigkeit. Ersterer steht unter Ordnung, Disziplin und Kriegskunst; letzterer hat statt alles dessen nichts, als rohe, ungebildete Personaltapferkeit, welche von der Taktik und gut geleiteten Artillerie nicht nur fruchtlos gemacht, sondern auch gestraft wird. Eine Armee von Bürgern eine Militz zur Schutzwehr gegen äussere disziplinierte Feinde und zum Angriff, ist
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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thut, als der wirkliche Verlust selbst. Kaum thun würde. Der Soldat, welcher die Folgen einer Unternehmung fürchtet, verliert den Muth, und macht diese Unternehmung gewiß mit schlechtem Erfolg, so wie der Staat, welcher von seinen Feinden eine zu große Idee hat, selten oder nie Fassung genug behält, von den vorhandenen Kräften und Hilfsquellen den gehörigen heilsamen Gebrauch zu machen. Aber die Übel der Einbildung sind von einer ebenso verheerenden Natur, als unheilbar. Noch ein Zug! Er soll der letzte sein, weil
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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sie bieten Reichthümer dar und die Reichthümer scheinen heutiges Tages die Handlungen der Nationen zu bestimmen, weil sie Macht und Schicksale mitbringen. Das Eigentum der hinfälligen Pforte gehört schon ändern zu. Indessen, da sie nur noch einen Anschein von Obereigentum hat, sind andere die Nutznießer davon; und die Nutznießung entscheidet den Eigenthümer, die Macht. Der Handel, und vorzüglich der Seehandel macht die Staaten thätig, mächtig; er gibt ihnen einen entscheidenden Einfluß auf die Angelegenheiten aller Völker, und um so mehr der
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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Landes am Schwarzen Meere, macht nunmehr die Aufmerksamkeit und Politik von ganz Europa rege. Der, allem Anschein nach, unbedeutende Anspruch Rußlands auf ein ganz und gar unbeträchtliches und wüstes Gebiet von Okzakow, so den Dniester gegen die Moldau zur Gränze hat, und welches man ohne offensive und defensive Anstalten, ohne künftige Ansiedlung, und gegen Abtrethung so vieler teurer Eroberungen erhalten will, setzt den entferntesten Teil Europas in Erschütterung und vollen Harnisch. Dergleichen stellt sich der Karakter von Rußlands Konjunkturen oder um
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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Endursachen zu ziehen, und die Sache selbst zu berühren. Die Länder um und am Schwarzen Meere sind von einem kaum zu übersehenden Umfang, ihr innerer Wert unschätzbar und ihre physische und relation Lage von der größten, vorteilhaftesten Wichtigkeit. Die Natur hat wollen sich hier übertreffen, und hat alle Kräfte des Himmels, des Bodens und der Lage aufgeboten. Diese mit ausgezeichneten Vortheilen und Naturalerzeugnissen begabten Länder bieten aus dem Mineral-, Thierund Pflanzenreich alle Materialien, die entweder zum Bedürfnis des Lebens, oder zum
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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selbst zu berühren. Die Länder um und am Schwarzen Meere sind von einem kaum zu übersehenden Umfang, ihr innerer Wert unschätzbar und ihre physische und relation Lage von der größten, vorteilhaftesten Wichtigkeit. Die Natur hat wollen sich hier übertreffen, und hat alle Kräfte des Himmels, des Bodens und der Lage aufgeboten. Diese mit ausgezeichneten Vortheilen und Naturalerzeugnissen begabten Länder bieten aus dem Mineral-, Thierund Pflanzenreich alle Materialien, die entweder zum Bedürfnis des Lebens, oder zum Luxus gehören, reichlich dar. Die unfruchtbaren
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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dadurch erhielten, vollends erliegen; ihre Selbständigkeit verschwand. Der Mensch bleibt sich immer gleich, sein Wille steigt immer nach Maass der Gelegenheit seiner Kräfte; je mehr er kann, je mehr er will, und wenn er schon vieles kann, oder das meiste hat, dann will er alles haben, weil er alles kann. Und die Nationen verhalten sich so wie einzelne Menschen: eine vom Zeitraum abweichende Kraft wirkt auf sie, und heißt gegeneinander handeln, sich auf Kosten ihrer Nachbarn vergrößern. So war Rom endlich
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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gewisse Anlagen von Sachen, derer Richtungen und Folgen man nicht hindern, so wenig man die Ordnung der Dinge ändern kann. Die Pforte, wovon eben gedacht, und Rußland, wovon eben gesprochen wird, stellen der Welt dessfalls das auffallendste Beispiel auf. Rußland hat, der Natur und Lage nach wirkliche sowohl als relative Größe und Stärke. Rußland, so einst von dem Geiste der Strelitzer regiert, und von einem Pöbel von Mongolen und Strelitzer beherrscht war, besitzt jetzt aufgeklärte Männer, und geborene Krieger hat bald
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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Rußland hat, der Natur und Lage nach wirkliche sowohl als relative Größe und Stärke. Rußland, so einst von dem Geiste der Strelitzer regiert, und von einem Pöbel von Mongolen und Strelitzer beherrscht war, besitzt jetzt aufgeklärte Männer, und geborene Krieger hat bald ein Volk von Helden und Ministern. Grundsätze der Erhaltung und Ruhm leiten Rußlands Geschäfte und Schritte. Es negozirt überall und von weiter Hand; hat überall Häfen; es zieht überall Kanäle; es baut überall Festungen; und eine Akademie zu Petersburg
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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einem Pöbel von Mongolen und Strelitzer beherrscht war, besitzt jetzt aufgeklärte Männer, und geborene Krieger hat bald ein Volk von Helden und Ministern. Grundsätze der Erhaltung und Ruhm leiten Rußlands Geschäfte und Schritte. Es negozirt überall und von weiter Hand; hat überall Häfen; es zieht überall Kanäle; es baut überall Festungen; und eine Akademie zu Petersburg beschäftigt sich mit Erhebung von der Beschaffenheit der Himmelsstriche, des Bodens und der Lage dieses ungeheuren Reichs, untersucht seinen Zustand, und schlägt bewährte Mittel zur
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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und Kanäle mit den Meerbusen von Lena, dem Kaspischen und dem Baltischen Meere vereinigt werden soll. Noch wird in den Archiven von Petersburg die Landkarte, auf welcher Peter den Entwurf zur Vereinigung des Kaspischen Meeres mit dem Schwarzen eigenhändig gezeichnet hat, als ein Heiligtum aufbehalten. Das nämliche Zeugnis legen die verschiedenen angelegten Kanäle ab, welche mit Hilfe der Seen den Don mit der Wolga und mit der Dünna vereinbaren sollen. Die mittägigen Provinzen an dem Schwarzen Meere, und die Schiffahrt auf
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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Korsikaner sind tapfer, und wild. Die Sizilianer unruhig. Die Engländer dienen statt allen andern zum Hauptbeweise. Was man von Inseln weiß, das läßt sich überhaupt auch auf die Länder anwenden, welche die Nachbarschaft der See wie Inseln gemein haben. Man hat bemerkt, daß die mächtigsten Staaten auf einer Seite an die See stoßen. Berühmte Politiker geben den Rath, zu Gründung eines neuen freien Staats, wo möglich Seeküsten zu wählen. Eine solche Lage dient in einem Zeitalter der Unwissenheit und Barbarei zur
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]