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zum Übermass des schrecklichen Schicksals nicht so bald kommen konnte. Diesem beispiellosen Schicksal unterlag Bittsteller Euere Majestät mehr mehr als anderthalb Jahr von 1788, 16-ten März an bis November 1789, wo man ihn nach Haus in die Bukowina menschlicherweise beförderte. Hat man sich zum ungebetenen Vormund aufgeworfen, und auf willkürliche Voraussetzungen Freiheit und Leben hazardirt, so war es sehr und mehr als natürlich gewesen, gleich darauf zu denken, ihn nach Haus zu befördern. Es musste zu dem gränzenlosen Übel nach ein
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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sein auf Kosten seiner geleisteten Dienste, seines Amtes, seiner Freiheit und seines Lebens, so lang, so viel, und so unglaublich zu leiden, sondern N. Musste es auch noch, Euere Majestät auf Kosten seines eigenen Vermögen geschehen. 1318 fl. 34 kr. hat er für die Zeit seiner Aufhaltung in den Spitälern entrichten müssen. Kaum hat solches mehr die Wahrscheinlichkeit des Möglichen, aber es ist geschehen. Euere Majestät! Entweder hatte er den Anfall der ihm zugemutheten Hypochondrie gehabt, oder nicht? Letzterer Fall bringt
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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so lang, so viel, und so unglaublich zu leiden, sondern N. Musste es auch noch, Euere Majestät auf Kosten seines eigenen Vermögen geschehen. 1318 fl. 34 kr. hat er für die Zeit seiner Aufhaltung in den Spitälern entrichten müssen. Kaum hat solches mehr die Wahrscheinlichkeit des Möglichen, aber es ist geschehen. Euere Majestät! Entweder hatte er den Anfall der ihm zugemutheten Hypochondrie gehabt, oder nicht? Letzterer Fall bringt unmittelbar die gerechte und wohltätige Vorbescheidung mit sich; und doch wer wird ihn
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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Veranlassung und Zerstreuung erheischt haben, wie es die Folgen erwiesen haben, so bald er nach Haus kam, und frey war. Das Verfahren geschah aber wieder die diesfälligen, deutlichen, und gewöhnlichen Grundsätzen. Es war blosse Gewallt. Die Vormundschaft war ungebeten; sie hat sich mit Verletzung der Personalund Eigenthumssicherheit und wieder seine augenblickliche und immerwährende Protestazion aufgedrungen; und endlich c. hatte diese ungebetenen Vormundschaft ihrer natürlichsten Pflichten nachkommen, und ihn sogleich nach Haus schicken oder gehen lassen sollen, wodurch er deutlich dem schrecklichen
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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Protestazion aufgedrungen; und endlich c. hatte diese ungebetenen Vormundschaft ihrer natürlichsten Pflichten nachkommen, und ihn sogleich nach Haus schicken oder gehen lassen sollen, wodurch er deutlich dem schrecklichen Schicksale und der giftigen Aetzung, wofür er noch 1318 fl. 34 kr. hat zahlen müssen, entgangen wäre, sie hat ihm aber anderthalb Jahre auf die unverzeihlichste Art schmachten, darben, und mit dem Tode ringen lassen. Eure Majestät ! Kaum war er nach Haus gekommen, und die Zerstreuung und Freyheit gab ihn sogleich sogar die
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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diese ungebetenen Vormundschaft ihrer natürlichsten Pflichten nachkommen, und ihn sogleich nach Haus schicken oder gehen lassen sollen, wodurch er deutlich dem schrecklichen Schicksale und der giftigen Aetzung, wofür er noch 1318 fl. 34 kr. hat zahlen müssen, entgangen wäre, sie hat ihm aber anderthalb Jahre auf die unverzeihlichste Art schmachten, darben, und mit dem Tode ringen lassen. Eure Majestät ! Kaum war er nach Haus gekommen, und die Zerstreuung und Freyheit gab ihn sogleich sogar die durch die Leiden zerrütteten Kräfte zurück
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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1000 fl. jährlich; b. Den Nachtrag seines seit 16-ten Dezember 1788 so hart und so willkürlich auf 365 fl. jährlich reduzierten Gehalts; c. um die Zurückstellung der Summe von 1318 fl. 34 kr. die er für seine Leiden als Kosten hat auch noch entrichten müssen; und d. um Verleichung der Kreishauptmannsstelle in der Bukowina; entweder durch die Errichtung eines 2-ten Kreisamts, welches der Zustand der Bukowina nothwendig erheische; oder durch die Ziehung des dermaligen Bukowiner Kreishauptmannes zum Gubernium; oder auch um
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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darin zerfiel das Votum des Herrn Referenten Graf Odonell völlig hin in Trümmern, und Bittsteller vermög dem erhaltenen Dekrete würde zu einem Gubernialsekretär in Galizien gemacht, und eine Hoffnung auf die daselbst in Erledigung kommende Kreishauptmannstelle ihm vorbehalten. Die Stelle hat durch diesen Antrag für einen Unglücklichen viel gethan; denn er entkam dem neuen Druke des Herrn Referenten Grafen Odonell, und de reellen Drangsalen des Augenblickes wurden durch ihm umhüllt, wurde er nicht gerettet. Eure Majestät! Die Lage des bedrängten Bittstellers
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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für einen Unglücklichen viel gethan; denn er entkam dem neuen Druke des Herrn Referenten Grafen Odonell, und de reellen Drangsalen des Augenblickes wurden durch ihm umhüllt, wurde er nicht gerettet. Eure Majestät! Die Lage des bedrängten Bittstellers ist ausserordentlich, und hat die höchste Stufe des Schrecklichen dadurch erreicht, dass er jetzt, wo die Länder, Moldau und Wallachei den Türken, so viel als schon abgetreten sind, nicht mehr zurückgehen kann, nachdem er bereits ohne Land, ohne Vermögen, ohne Befreunden, ohne Zuflucht, ohne
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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einstimmigen Geständniss die Anstrengung im Dienste war, muss er geradewegs eben deswegen um seinen durch 3 Jahre beinahe reduzierten Gehalt kommen, d. weil auch die zugemuthete Hypochondrie unbedeutend, und die Vormundschaft ungebeten war, und weil sie pflichtwidrig und willkürlich gehandelt hat, ihn anderthalb Jahre hier in Spitälern hat darben und leiden, und nicht nach Hause schicken oder gehen lassen, wodurch er den Leiden und der giftigen Antrug entgangen wäre, und weil er nebst bei zu Haus um alles gekommen ist, muss
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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muss er geradewegs eben deswegen um seinen durch 3 Jahre beinahe reduzierten Gehalt kommen, d. weil auch die zugemuthete Hypochondrie unbedeutend, und die Vormundschaft ungebeten war, und weil sie pflichtwidrig und willkürlich gehandelt hat, ihn anderthalb Jahre hier in Spitälern hat darben und leiden, und nicht nach Hause schicken oder gehen lassen, wodurch er den Leiden und der giftigen Antrug entgangen wäre, und weil er nebst bei zu Haus um alles gekommen ist, muss er verurtheilt werden, annoch die Leiden und
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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Länder Moldau und Wallachei den Türken wieder abgetreten sind, nicht mehr sein ehemaliges Vaterland und seine Befreunden erreichen kann, schon zum Bettelstab gekommen ist, bereits des Sysiphus Leben führt, und ein Schlund von Unfällen sich unter seinen Füssen öffnet. So hat sein thräuendes Recht, welche nicht von den Gemeinplätzen ist, nicht einmal das Schicksal eines ordinären Rechts erfahren. So sind Verhältnisse einer ausserordentlichen Lage unter die Masse von ordinären Konjunkturen vermengt; so wird ein vortrefflicher Unterthann, Vasal, Bürger, und Beamte unter
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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Schicksal eines ordinären Rechts erfahren. So sind Verhältnisse einer ausserordentlichen Lage unter die Masse von ordinären Konjunkturen vermengt; so wird ein vortrefflicher Unterthann, Vasal, Bürger, und Beamte unter dem Besten der Fürsten unterdrückt, und mehr als die Fatalität ihm zugedacht hat unglücklich. P. Hat er bei und während seiner Anstellung hier in Wien 1000 fl. von seinem Vermögen alle Jahre zusetzen müssen, nachdem er gegen das seinem Stande und seiner Erziehung nach gewohntes Leben 2 Drittheile des Genusses hat fahren lassen
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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Rechts erfahren. So sind Verhältnisse einer ausserordentlichen Lage unter die Masse von ordinären Konjunkturen vermengt; so wird ein vortrefflicher Unterthann, Vasal, Bürger, und Beamte unter dem Besten der Fürsten unterdrückt, und mehr als die Fatalität ihm zugedacht hat unglücklich. P. Hat er bei und während seiner Anstellung hier in Wien 1000 fl. von seinem Vermögen alle Jahre zusetzen müssen, nachdem er gegen das seinem Stande und seiner Erziehung nach gewohntes Leben 2 Drittheile des Genusses hat fahren lassen müssen, und aufgeopfert
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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ihm zugedacht hat unglücklich. P. Hat er bei und während seiner Anstellung hier in Wien 1000 fl. von seinem Vermögen alle Jahre zusetzen müssen, nachdem er gegen das seinem Stande und seiner Erziehung nach gewohntes Leben 2 Drittheile des Genusses hat fahren lassen müssen, und aufgeopfert. Euere Majestät! die Güter in jenen Länder haben wenig Werth. Mangel an Bevölkerung und Kultur und die damit verbundenen reichhaltigen Ursachen und Folgen sind die ergiebiegen Quelle davon. Der Zins dieses fast toten Kapitals muss
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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Diese Güter liegen auf jener schmalen, kurzen, und unregelmässigen Strecke Landes, welche von der Stadt anfängt, und bei Chilischenisterbesitz schliesst. Eine Strecke, die eine Zunge von kaum 2 Meilen lang, und nur einer halben Stunde breit bildet. Dieses unglückliche Loos hat zu Gefährten wie ganzes Gefolge von nicht gewöhnlichen traurigen Nachteilen. Bereits drohet es allein dem Bittwerber den völligen Ruin. R. Von 326 wohlhabenden Familien, die er bei Festsetzung der Grenzlinien auf diesen so unglücklich vertheilten Gütern hatte, zählt er jetzt
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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die Natur und Lage der Gränze nicht nach dem Lokale selbst beurtheilt. Die Bukowina ist ein kleiner gebirgigster Ort, ohne Industrie, arm am Gelde, da besonders alle Jahre entweder in die Fremdeoder in die Mittprovinzen Geld ohne Rückkehr ausgeht und hat keine Produkten, welche die angränzenden Länder nicht ebenfalls im Überfluss und besser haben. Die Gränzen sind eben so unregelmässig als unnatürlich und drückend. Diese geldarme Bukowina hat ihren einzigen grössten Verkehr mit Moldau; mit dieser ist sie vermög der Gränze
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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Jahre entweder in die Fremdeoder in die Mittprovinzen Geld ohne Rückkehr ausgeht und hat keine Produkten, welche die angränzenden Länder nicht ebenfalls im Überfluss und besser haben. Die Gränzen sind eben so unregelmässig als unnatürlich und drückend. Diese geldarme Bukowina hat ihren einzigen grössten Verkehr mit Moldau; mit dieser ist sie vermög der Gränze, Rauhigkeit des Himmels, beschränkten Umfangen, Mangel an Menge Erzielungen, so wie vermög den Besitzungen, der Sprache, Art der Bedürfnisse, Lage, und tausend andere Banden einigst verbunden; ja
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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eine vortheilhafte Lage zur Handlung, gleiche Sitten, gleiche Gebräuche, gleiche Religion etc. dem nothleidenden bedrängten Bukowiner darbietet. Der Hauptweg der Absatzes, den die Produkten der Bukowina, so in Vieh eigentlich bestehen haben, muss daher in der Moldau gesucht werden. Nun hat jene selbst einen Überfluss und leidet selbst in Friedenszeiten eine so grosse Mangel an Absatz, dass der Kreislauf der wenigen Barschaft völlig stockt. Es wird also selbst in der Moldau nur durch Kriege der benachbarten oder entfernten Staaten in Europa
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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in der Moldau suchen muss. Aber dies war nicht genug. Es ist gedacht worden, dass die Bukowinergüter des Unterzeichneten durch die Gränzlinie durchgeschnitten sind. Hier wurden nun als in einem Gränzorte die gewöhnliche Mauten angelegt und Zollbereuter angestellt. Der Bauer hat seine angebauten Gründe jenseits des Kordons liegen. Es muss unvermeidlich alle seine übrigen Bedürfnisse des Lebens in dem jenseitigen Gebiete suchen und von daher in das diesseitige führen. Er war von jeher gewohnt, in der weitläufigen und mautfreien Moldau mit
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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Unterthanen, und die Armuth der übrigen. Diese würden dem Beispiele der Verzweiflung von jenen gefolgt sein, wenn sie nicht von dem Unterzeichneten durch seine möglichen Unterstützungen noch zurückgehalten worden wären. Es sind auf Anhalten des Unterzeichneten Kommissionen desfalls geschehen; man hat Amtswegen die Lokalbeschaffenheit erwogen; man hat einige und andere Verfügungen zur Erleichterung der armen Unterthanen treffen wollen; mon hat sogar die Strecke Landes kommerzialisch auszuschliessen versucht; aber aus allem dem ist nichts geworden. Weib und Kinder schmachten zu Haus vor
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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Diese würden dem Beispiele der Verzweiflung von jenen gefolgt sein, wenn sie nicht von dem Unterzeichneten durch seine möglichen Unterstützungen noch zurückgehalten worden wären. Es sind auf Anhalten des Unterzeichneten Kommissionen desfalls geschehen; man hat Amtswegen die Lokalbeschaffenheit erwogen; man hat einige und andere Verfügungen zur Erleichterung der armen Unterthanen treffen wollen; mon hat sogar die Strecke Landes kommerzialisch auszuschliessen versucht; aber aus allem dem ist nichts geworden. Weib und Kinder schmachten zu Haus vor Hunger, erfrieren von Kälte, das Vieh
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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von dem Unterzeichneten durch seine möglichen Unterstützungen noch zurückgehalten worden wären. Es sind auf Anhalten des Unterzeichneten Kommissionen desfalls geschehen; man hat Amtswegen die Lokalbeschaffenheit erwogen; man hat einige und andere Verfügungen zur Erleichterung der armen Unterthanen treffen wollen; mon hat sogar die Strecke Landes kommerzialisch auszuschliessen versucht; aber aus allem dem ist nichts geworden. Weib und Kinder schmachten zu Haus vor Hunger, erfrieren von Kälte, das Vieh verlauft sich auf der Weide und fällt im Kontrebanden, das Heu verfaulte und
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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frei von allen Abgaben waren, eine Freiheit, welche sich nur in dem Herkommen, sondern in8 den Bedürfnissen, dem Geldmangel, der Art des Oekonomiewesens, so nothwendig noch ganz andern Massregeln getrieben wird, kurz in dem Zustande des Landes seinen zureichenden Grund hat, und diesen Zustand wird man sich leicht aus denjenigen, was bisher zerstreut erinnert worden, vorstellen können. Er muss weiters von Schaffen, Schweinen, Binnenstöcken, eine für die Landwirtschaft eben so als für ihn drückende Angabe, die unter dem Namen Gostina und
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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Maut verfolgen die Einund Ausführen seiner Produkte und Bedürfnisse bis an die Gränze der k.k. Bukowina. Hier fällt die Einfuhr derselben wieder unter die Angaben. Er muss hier z. B. vom Wein, der er auf seinen eigenen Gütern erzielt hat, und der grössten theils zu dem Konsumo seines Hauses bestimmt ist, 9 kr. von jedem Wadra entrichten. Es ist bereits schon oben erwähnt worden, dass für die Produkten und das Vieh der Bukowina kein anderer Ausweg zum Absatze übrig ist
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]