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eine lange Tradition: ich möchte dafür nur einige Beispiele nennen: Die Abtretung Bessarabiens 1812 im Rahmen des türkisch-russischen Friedens von Bukarest an Rußland schuf in der Moldau Unzufriedenheit und Mißtrauen, man sah darin nur einen weiteren Schritt des Zarenreiches auf dem Weg zu den Meerengen, mit der augenscheinlichen Begründung, die südslavischen Brüder vom türkischen Joch zu befreien. 1878, auf dem Berliner Kongreß, wurden die drei südbessarabischen Distrikte Bolgrad, Cahul und Ismail, die Rumänien 1856 durch die Bestimmungen des Pariser Vertrags zurückbekam
[Corola-publishinghouse/Science/1525_a_2823]
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von Bukarest an Rußland schuf in der Moldau Unzufriedenheit und Mißtrauen, man sah darin nur einen weiteren Schritt des Zarenreiches auf dem Weg zu den Meerengen, mit der augenscheinlichen Begründung, die südslavischen Brüder vom türkischen Joch zu befreien. 1878, auf dem Berliner Kongreß, wurden die drei südbessarabischen Distrikte Bolgrad, Cahul und Ismail, die Rumänien 1856 durch die Bestimmungen des Pariser Vertrags zurückbekam, von Neuem Rußland zugesprochen. Das wurde von der rumänischen politischen Elite bis 1916 immer wieder gegen Moskau angeführt. Nicht
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1938 gaben dieser Haltung neue Nahrung. Die Vertreter der politischen Klasse teilten, bis auf die wenigen Kommunisten, diese Abneigung und widersetzten sich nach August 1944 einer Machtübernahme durch die KPR. Zahlreiche Übergriffe der sowjetischen Armee in den ersten Monaten nach dem 23. August 1944 - Plünderungen, Vergewaltigungen und Erschießungen von Zivilisten - trugen nicht dazu bei, das „Russenbild“ in Rumänien zu bessern. Weitere systematische Plünderungen durch die sowjetischen Militärbehörden - Demontage von ganzen Fabriken, Eisenbahnwaggons u.a.m. -, wirtschaftliche Maßnahmen gegen gewisse Bevölkerungsgruppen im Geiste
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Volkes (in freien Wahlen) oder durch ihren wirtschaftlichen Erfolg legitimieren. Beide Formen der Legitimität fehlten den kommunistischen Regierungen Rumäniens bis spät in die sechziger Jahre, als für kurze Zeit bessere Lebensverhältnisse für die Bevölkerung zu einer relativen, kurzfristigen Versöhnung mit dem Kommunismus führten. Auch die mangelnden Alternativen nach 1956 (Ungarn) und 1968 (Tschechoslowakei) führten zu einer Tolerierung des Kommunismus unter den Rumänen, nicht aber zu seiner Akzeptanz. Für die Periode des Stalinismus, und in seinem Geiste, konnte sich eine solche Regierung
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Masse von Opportunisten und Mitläufern des Regimes nicht blind machen. Aber auch unter denen, die vom Kommunismus profitiert hatten, gab es eine hohe Prozentzahl jener, die ihn innerlich ablehnten. Die vom Regime viel hofierten Arbeiter waren nur zum Teil mit dem Kommunismus zufrieden. Viele von ihnen erhielten niedrige Löhne, der Mythos einer Diktatur des Proletariats konnte kaum jemanden von der Tatsache ablenken, dass es sich hier um die Herrschaft einer kleinen Oligarchie handelte, die nur durch die Securitate, die Armee und
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ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck zu bringen. „Das Ziel wurde vergessen, sie [die politischen Gefangenen] wurden geschluckt und zermahlen,“8 so eine Aussage über den scheinbar irrationalen roten Terror. Die Anklage gegen die vermeintlichen Staatsfeinde beruht auf Lügen, Halbwahrheiten, Gerüchten, aus dem Kontext herausgeschnittenen, tendentiös interpretierten Behauptungen, auf Verleumdungen von Feinden der Angeklagten oder auf erpreßten Anschuldigungen. Die meisten Anklagepunkte wären in einem demokratischen Land nicht strafbar gewesen. Die Protokolle der Verhöre erinnern an die der Inquisition: Die Antworten der Angeklagten wurden
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Grenzen. So wurden die Gefangenen im Lager Salcia (im Donaudelta), am Anfang der fünfziger Jahre bei strengstem Winterwetter in Sommerkleidung und z. T. barfuß - die bestellte Winterkleidung war nicht eingetroffen -, zur Zwangsarbeit geschickt. Der aus Bukarest gekommene Inspekteur, Coler, befahl dem Lagerkommandanten: „Das hier ist keine freiwillige Arbeit, Genosse! Schlag mit dem Pfahl auf sie ein, und schick sie sofort zur Arbeit!“12 Die Gefangenen wurden oft Tag und Nacht Monate lang, auch in Zellen, aus denen sie unmöglich hätten ausbrechen
[Corola-publishinghouse/Science/1525_a_2823]
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Anfang der fünfziger Jahre bei strengstem Winterwetter in Sommerkleidung und z. T. barfuß - die bestellte Winterkleidung war nicht eingetroffen -, zur Zwangsarbeit geschickt. Der aus Bukarest gekommene Inspekteur, Coler, befahl dem Lagerkommandanten: „Das hier ist keine freiwillige Arbeit, Genosse! Schlag mit dem Pfahl auf sie ein, und schick sie sofort zur Arbeit!“12 Die Gefangenen wurden oft Tag und Nacht Monate lang, auch in Zellen, aus denen sie unmöglich hätten ausbrechen können, in Ketten gehalten. Besonders renitente politische Gefangene wurden am Ende
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der Untersuchung, falsche, inkriminierende Aussagen über sich und seine Bekannten zu machen? Diese Frage wurde niemals für alle Beteiligten zufriedenstellend beantwortet. Zum Teil schufen sich die Gefangenen diese Hölle selbst. Das geschah nicht nur im berühmt-berüchtigten Gefängnis von Pitești, in dem man ein System der Folterung der Insassen durch ihre Kameraden anwandte, sondern auch in anderen Gefängnissen. Die Gefangenen quälten sich gegenseitig. Die Wächter mischten sich wenig ein. Die Insassen schufen sich eine eigene Hölle. Die Zellenkapos waren meist gewissenhaft, ängstlich
[Corola-publishinghouse/Science/1525_a_2823]
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ein System der Folterung der Insassen durch ihre Kameraden anwandte, sondern auch in anderen Gefängnissen. Die Gefangenen quälten sich gegenseitig. Die Wächter mischten sich wenig ein. Die Insassen schufen sich eine eigene Hölle. Die Zellenkapos waren meist gewissenhaft, ängstlich und dem Reglement vollkommen unterworfen.15 Deshalb machten sie den Mitgefangenen das Leben noch schwerer, als es ohnehin schon war. Die Angst, die die ständigen Verhaftungen verbreiteten, griff in der ganzen rumänischen Gesellschaft um sich. Die Solidarität wird auf ein • Der Stacheldraht
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1(2003), 13017, S. 11. • IOANID, S. 191. • Ebenda, S. 319. • Ebenda, S. 230. • STEINHARDT, S. 92. Minimum reduziert: Verwandte beäugten sich argwöhnisch, Eltern hatten Angst vor ihren Kindern (ein Phänomen, das allen Diktaturen gemeinsam ist, so z. B. auch dem nationalsozialistischen Deutschland). Auf der Straße wurden sogar harmlose Gespräche im Flüsterton geführt. Der Terror obsiegte, das System verbuchte nichtsdestotrotz keine Erfolge. Auch Kinder wurden zu Opfern des Regimes. Zwei Mädchen vom Lande - zehn und zwölf Jahre alt - sind in den
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versuchen nicht zu vergessen, was man wußte und Neues von den Mitgefangenen zu lernen, ab und zu den Wächtern eine schärfere Antwort zu geben, die einige Tage in die Einzelhaftzelle zur Folge haben konnte, oder Hungerstreiks und die Flucht aus dem Gefängnis waren Formen des Widerstands gegen das unmenschliche • BERGEL, Hans: Das unbekannte Aufbegehren. Bewaffneter Widerstand gegen die kommunistische Diktatur in Rumänien. In: Horch und Guck. Historisch-literarische Zeitschrift des Bürgerkomitees „15. Januar“ e. V. A 12242 13. Jg./ H. 45, 1
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Schriftsteller vor Gericht (15. September 1959 - Kronstadt/Rumänien). Zusammenhänge und Hintergründe. Selbstzeugnisse und Dokumente. München 1993, S. 165-169 nachlesen. System kommunistischer Unterdrückung. Das Wachpersonal war deshalb oft nervös und reagierte hysterisch. Ion Ioanid berichtet über einen Streich, den die Gefangenen dem Gefängnispersonal gespielt hatten. Man band Fliegen kleine Stücke Zwirn oder Wolle an die Hinterbeine und ließ sie so durch die Zellen fliegen. Eine ganze Woche beschäftigte das Geheimnis der „langen Fliegen“ nicht nur die einfachen Wächter, sondern auch die Gefängnisoffiziere
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in der wir die Verwaltung während einer ganzen Woche hielten zeigte uns, dass wir nicht so vollkommen entwaffnet vor unserem schrecklichen Gegner standen. Die Phantasie, die Geduld, die Ruhe, die Selbstbeherrschung und der Sinn für Humor wurden fortan benützt in dem Krieg, den wir gegen unsere Gefängniswärter führten. Ein Krieg [...], in dem der Erfolg öfter auch auf unserer Seite stand.19 Die Solidarität der politischen Gefangenen in den rumänischen Lagern und Strafanstalten beweist, dass es dem System gelungen war, den Widerstand
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uns, dass wir nicht so vollkommen entwaffnet vor unserem schrecklichen Gegner standen. Die Phantasie, die Geduld, die Ruhe, die Selbstbeherrschung und der Sinn für Humor wurden fortan benützt in dem Krieg, den wir gegen unsere Gefängniswärter führten. Ein Krieg [...], in dem der Erfolg öfter auch auf unserer Seite stand.19 Die Solidarität der politischen Gefangenen in den rumänischen Lagern und Strafanstalten beweist, dass es dem System gelungen war, den Widerstand breiterer Gruppen zum Schweigen zu bringen, aber nicht alle internierten Gegner
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Humor wurden fortan benützt in dem Krieg, den wir gegen unsere Gefängniswärter führten. Ein Krieg [...], in dem der Erfolg öfter auch auf unserer Seite stand.19 Die Solidarität der politischen Gefangenen in den rumänischen Lagern und Strafanstalten beweist, dass es dem System gelungen war, den Widerstand breiterer Gruppen zum Schweigen zu bringen, aber nicht alle internierten Gegner moralisch zu brechen. Es gab darunter auch schwächere Naturen, die vom Leben in der Zelle gebrochen wurden, das Image der „Politischen“ ist aber bis
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20 Die Diktaturen, die eine eigene, fiktive Welt schaffen, werden irgendwann logisch von der 'anderen' Realität eingeholt. In den ersten zwanzig Jahren nach 1945 hatten sich die Denkenden unter den Rumänen, den Deutschen, den Ungarn, den Juden in Rumänien mit dem Kommunismus nicht abgefunden. Auch sehr viele Menschen aus dem Volk zählten sich zu den Gegnern des Systems. Gegen das Regime zu sein war kein Privileg der Denkenden. Davon zeugt die große Zahl von politischen Gefangenen jener Jahre, die Bauern, kleine
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werden irgendwann logisch von der 'anderen' Realität eingeholt. In den ersten zwanzig Jahren nach 1945 hatten sich die Denkenden unter den Rumänen, den Deutschen, den Ungarn, den Juden in Rumänien mit dem Kommunismus nicht abgefunden. Auch sehr viele Menschen aus dem Volk zählten sich zu den Gegnern des Systems. Gegen das Regime zu sein war kein Privileg der Denkenden. Davon zeugt die große Zahl von politischen Gefangenen jener Jahre, die Bauern, kleine Angestellte, sogar auch Arbeiter waren. Die innenpolitische Entspannung nach
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aber bei Weitem nicht, dass dieser Staat bei der Bevölkerung Erfolg, Akzeptanz oder gar Legitimität genoss. Er wurde im besten Fall toleriert bis ihn die Dezember-Revolution von 1989 ihn hinwegfegte. Es gab damals zwischen der anscheinenden Passivität der Bevölkerung und dem Staatsterror eine gewisse ambivalente Beziehung auf Gegenseitigkeit: Die Passivität dem Regime gegenüber erlaubte die Anwendung des Terrors, der Terror lieferte für die Passivität vieler verängstigter Bürger eine gewisse Rechtfertigung. CUM NE SCRIEM ISTORIA? VASILE PÂRVAN ȘI „NAȚIONALITATEA“ NEGUSTORILOR DIN IMPERIUL
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Erfolg, Akzeptanz oder gar Legitimität genoss. Er wurde im besten Fall toleriert bis ihn die Dezember-Revolution von 1989 ihn hinwegfegte. Es gab damals zwischen der anscheinenden Passivität der Bevölkerung und dem Staatsterror eine gewisse ambivalente Beziehung auf Gegenseitigkeit: Die Passivität dem Regime gegenüber erlaubte die Anwendung des Terrors, der Terror lieferte für die Passivität vieler verängstigter Bürger eine gewisse Rechtfertigung. CUM NE SCRIEM ISTORIA? VASILE PÂRVAN ȘI „NAȚIONALITATEA“ NEGUSTORILOR DIN IMPERIUL ROMAN Nelu Zugravu Editarea recentă, pentru prima dată în cultura
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în ibidem, 70, 1988, 2, p. 486-493; B. Cunliffe, op. cit., p. 171-192; S. Berke, Zum Export mittelgallischer und früher Rheinzaberner Terra Sigillata in das Barbaricum nördlich der mittleren Donau, în MBAH, 7, 1988, 1, p. 46-61; J. Kunow, Kontakströme zwischen dem Imperium Romanum und der Germania libera, în ibidem, 8, 1989, 1, p. 56-72; H. Kalex, Überlegungen zu den Wirtschaftsbeziehungen zwischen römischer Provinz und Barbaricum an der mittleren Donau, în „Klio“, 71, 1989, 1, p. 146-157; R. Wolters, Zum Warenund Dientsleistungsaustausch
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Romanum und der Germania libera, în ibidem, 8, 1989, 1, p. 56-72; H. Kalex, Überlegungen zu den Wirtschaftsbeziehungen zwischen römischer Provinz und Barbaricum an der mittleren Donau, în „Klio“, 71, 1989, 1, p. 146-157; R. Wolters, Zum Warenund Dientsleistungsaustausch zwischen dem Römischen Reich und dem Freien Germanien in der Zeit der Prinzipats. Eine Bestandsaufnahme (I), în MBAH, 9, 1990, 1, p. 14-44; (II), în ibidem, 10, 1991, 1, p. 78-132; T. Mantovani, Tra romani e «barbari»: la percezione della frontiera e
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libera, în ibidem, 8, 1989, 1, p. 56-72; H. Kalex, Überlegungen zu den Wirtschaftsbeziehungen zwischen römischer Provinz und Barbaricum an der mittleren Donau, în „Klio“, 71, 1989, 1, p. 146-157; R. Wolters, Zum Warenund Dientsleistungsaustausch zwischen dem Römischen Reich und dem Freien Germanien in der Zeit der Prinzipats. Eine Bestandsaufnahme (I), în MBAH, 9, 1990, 1, p. 14-44; (II), în ibidem, 10, 1991, 1, p. 78-132; T. Mantovani, Tra romani e «barbari»: la percezione della frontiera e il controlo del Danubio
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by Sh. Frere, London and Boston, 1974, p. 119-129; The Archaeology of Roman Pannonia, A. Lengyel and G.T. Radan editors, Budapest, 1980, p. 329-332; R. Chevallier, op. cit., p. 61-68; G. Piccottini, Neue Belege für den Handel in der Stadt auf dem Magdalensburg, în MBAH, 9, 1990, 2, p. 74-87; F. Maselli Scotti, op. cit., p. 771, nota 12; C. Zaccaria, Il ruolo di Aquileia e dell’Istria nel processo di romanizzazione della Pannonia, în La Pannonia e l’Impero Romano..., p. 51-70
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este Ludovic Dauș și tot el, probabil, autorul unui articol-program care anunță intenția de a combate „bisericuțele” literare, mercantilismul, nechemații în literatură. L. publică beletristică, cronici de teatru și artă plastică, articole politice, știri din viața literară, caricaturi. H.G. Lecca, Dem. Moldoveanu, Al. Obedenaru, N. Țincu, Radu D. Rosetti, Ludovic Dauș și N.G. Rădulescu-Niger sunt prezenți cu versuri, iar Constanța Dunca-Schiau, C. Săteanu, N.G. Rădulescu-Niger, Ludovic Dauș și Charles-Adolphe Cantacuzène, cu proză. R.Z.
LUCEAFARUL-1. In: Dicționarul General al Literaturii Române () [Corola-publishinghouse/Science/287867_a_289196]