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nicht vulgären Dienste, deren Karakter sich auszeichnet; jenen Zustand der Bukowina im Zusammenhange mit der umliegenden Ländern; jene Majestätsverheissungen, die ihm die schönsten Aussichten in die Zukunft gewährten; jene Unfälle, die ihm alles in Leiden und Verzweiflung verwandelt hatten; uns seine dermalige traurige Lage, trug Bittsteller mittelst dem Promemoria vom 19. Jänner l<aufenden> J<ahr> Euerer Majestät vor, reklamierte sein Recht und Höchstderselben Milde, und bat a. um die Wiedereinsetzung in seinem vorigen Rang und Gehalt von 1000 fl. jährlich
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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ihm die schönsten Aussichten in die Zukunft gewährten; jene Unfälle, die ihm alles in Leiden und Verzweiflung verwandelt hatten; uns seine dermalige traurige Lage, trug Bittsteller mittelst dem Promemoria vom 19. Jänner l<aufenden> J<ahr> Euerer Majestät vor, reklamierte sein Recht und Höchstderselben Milde, und bat a. um die Wiedereinsetzung in seinem vorigen Rang und Gehalt von 1000 fl. jährlich; b. Den Nachtrag seines seit 16-ten Dezember 1788 so hart und so willkürlich auf 365 fl. jährlich reduzierten Gehalts; c
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Rang und Gehalt von 1000 fl. jährlich; b. Den Nachtrag seines seit 16-ten Dezember 1788 so hart und so willkürlich auf 365 fl. jährlich reduzierten Gehalts; c. um die Zurückstellung der Summe von 1318 fl. 34 kr. die er für seine Leiden als Kosten hat auch noch entrichten müssen; und d. um Verleichung der Kreishauptmannsstelle in der Bukowina; entweder durch die Errichtung eines 2-ten Kreisamts, welches der Zustand der Bukowina nothwendig erheische; oder durch die Ziehung des dermaligen Bukowiner Kreishauptmannes zum
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ist, nicht undeutlich zeigen (aber noch mehr)5! b. Bei seiner Ernennung von Hofkonzipisten in Wien zum Gubernialsekretär in Lemberg, verschlimmern sich, wider die Absicht selbst, seine traurigen Umstände, wo er noch ein Grad der Verschlimmerung geben kann, da 1-tens sein Gehalt um keinen Pfennig vermehrt ist; 2-tens er die Reise auf eigene Kosten noch machen muss; 3-tens beide diese Amtstellungen sich gleich sind, mit dem Unterschiede, dass 4-tens der Ort schlechter ist, und 5-tens 120 fl. jährlich an dem Kompetentmässigen
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gekommen ist, muss er verurtheilt werden, annoch die Leiden und Antrugskosten mit 1318 fl. 34 kr. zu zahlen. Das schrecklichste ist, e. dass er jetzt, wo, wie gedacht, die Länder Moldau und Wallachei den Türken wieder abgetreten sind, nicht mehr sein ehemaliges Vaterland und seine Befreunden erreichen kann, schon zum Bettelstab gekommen ist, bereits des Sysiphus Leben führt, und ein Schlund von Unfällen sich unter seinen Füssen öffnet. So hat sein thräuendes Recht, welche nicht von den Gemeinplätzen ist, nicht einmal
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Moldau und Wallachei den Türken wieder abgetreten sind, nicht mehr sein ehemaliges Vaterland und seine Befreunden erreichen kann, schon zum Bettelstab gekommen ist, bereits des Sysiphus Leben führt, und ein Schlund von Unfällen sich unter seinen Füssen öffnet. So hat sein thräuendes Recht, welche nicht von den Gemeinplätzen ist, nicht einmal das Schicksal eines ordinären Rechts erfahren. So sind Verhältnisse einer ausserordentlichen Lage unter die Masse von ordinären Konjunkturen vermengt; so wird ein vortrefflicher Unterthann, Vasal, Bürger, und Beamte unter dem
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und aufgeopfert. Euere Majestät! die Güter in jenen Länder haben wenig Werth. Mangel an Bevölkerung und Kultur und die damit verbundenen reichhaltigen Ursachen und Folgen sind die ergiebiegen Quelle davon. Der Zins dieses fast toten Kapitals muss folglich auch unbedeutend sein, und was noch ist, er besteht gewöhnlich wegen Seltenheit des Baren Mangel des Absatzes in natürlichen Produkten. Q. Bei der Besitznehmung der Bukowina im Jahr 1774 oder vielmehr bei der Gränzscheidung derselben sind seine Güter Russ, Plavalar, und Poeni durch
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toten Kapitals muss folglich auch unbedeutend sein, und was noch ist, er besteht gewöhnlich wegen Seltenheit des Baren Mangel des Absatzes in natürlichen Produkten. Q. Bei der Besitznehmung der Bukowina im Jahr 1774 oder vielmehr bei der Gränzscheidung derselben sind seine Güter Russ, Plavalar, und Poeni durch die festgesetzte Grenzlinie unglücklicherweise so durchschnitten, und vertheilt, dass grösstentheils bei allen die Felder, Wiesen, und Weiden, und bei einigen sogar einige der Unterthanshäuser jenseits sind. Diese Güter liegen auf jener schmalen, kurzen, und
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der Moldau suchen muss. Aber dies war nicht genug. Es ist gedacht worden, dass die Bukowinergüter des Unterzeichneten durch die Gränzlinie durchgeschnitten sind. Hier wurden nun als in einem Gränzorte die gewöhnliche Mauten angelegt und Zollbereuter angestellt. Der Bauer hat seine angebauten Gründe jenseits des Kordons liegen. Es muss unvermeidlich alle seine übrigen Bedürfnisse des Lebens in dem jenseitigen Gebiete suchen und von daher in das diesseitige führen. Er war von jeher gewohnt, in der weitläufigen und mautfreien Moldau mit seinen
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gedacht worden, dass die Bukowinergüter des Unterzeichneten durch die Gränzlinie durchgeschnitten sind. Hier wurden nun als in einem Gränzorte die gewöhnliche Mauten angelegt und Zollbereuter angestellt. Der Bauer hat seine angebauten Gründe jenseits des Kordons liegen. Es muss unvermeidlich alle seine übrigen Bedürfnisse des Lebens in dem jenseitigen Gebiete suchen und von daher in das diesseitige führen. Er war von jeher gewohnt, in der weitläufigen und mautfreien Moldau mit seinen Produkten und Bedürfnissen frei zu schalten und zu walten. Er war
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Elend, welches noch durch die Erpressungen und Schikanen der jenseitigen Mautner vermehrt wurde; diese Masse von ungeheuren Übel veranlasste die Flucht des grüssten Theils seiner Unterthanen, und die Armuth der übrigen. Diese würden dem Beispiele der Verzweiflung von jenen gefolgt sein, wenn sie nicht von dem Unterzeichneten durch seine möglichen Unterstützungen noch zurückgehalten worden wären. Es sind auf Anhalten des Unterzeichneten Kommissionen desfalls geschehen; man hat Amtswegen die Lokalbeschaffenheit erwogen; man hat einige und andere Verfügungen zur Erleichterung der armen Unterthanen
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der jenseitigen Mautner vermehrt wurde; diese Masse von ungeheuren Übel veranlasste die Flucht des grüssten Theils seiner Unterthanen, und die Armuth der übrigen. Diese würden dem Beispiele der Verzweiflung von jenen gefolgt sein, wenn sie nicht von dem Unterzeichneten durch seine möglichen Unterstützungen noch zurückgehalten worden wären. Es sind auf Anhalten des Unterzeichneten Kommissionen desfalls geschehen; man hat Amtswegen die Lokalbeschaffenheit erwogen; man hat einige und andere Verfügungen zur Erleichterung der armen Unterthanen treffen wollen; mon hat sogar die Strecke Landes
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allem, was er zur Bestreitung der augenblicklichen, unentbehrlichsten Bedürfnisse ein und ausführen muss, zu der Maut seitwärts zu begeben, zu melden, die Bedürfnisse beaugenscheinen, und sich Bolleten geben zu lassen, bemüssiget ist. Die Versäumung der mindesten Vorschrift und Mautformalität macht seine Bedürfnisse und sein Fuhr zu Kontrebanden; er kehrt nur mit seinen Leben nach Haus zurück, um noch sein Weib und seine Kinder ohn Rettung leiden zu sehen. Das Elend, das Geschrei, der Jammer ist unsäglich, ist allgemein. Beiliegendes frisches isoliertes
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zur Bestreitung der augenblicklichen, unentbehrlichsten Bedürfnisse ein und ausführen muss, zu der Maut seitwärts zu begeben, zu melden, die Bedürfnisse beaugenscheinen, und sich Bolleten geben zu lassen, bemüssiget ist. Die Versäumung der mindesten Vorschrift und Mautformalität macht seine Bedürfnisse und sein Fuhr zu Kontrebanden; er kehrt nur mit seinen Leben nach Haus zurück, um noch sein Weib und seine Kinder ohn Rettung leiden zu sehen. Das Elend, das Geschrei, der Jammer ist unsäglich, ist allgemein. Beiliegendes frisches isoliertes Datum wird von
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begeben, zu melden, die Bedürfnisse beaugenscheinen, und sich Bolleten geben zu lassen, bemüssiget ist. Die Versäumung der mindesten Vorschrift und Mautformalität macht seine Bedürfnisse und sein Fuhr zu Kontrebanden; er kehrt nur mit seinen Leben nach Haus zurück, um noch sein Weib und seine Kinder ohn Rettung leiden zu sehen. Das Elend, das Geschrei, der Jammer ist unsäglich, ist allgemein. Beiliegendes frisches isoliertes Datum wird von der trostlosen Lage und dem harten Lose des unglücklichen Überrestes seiner Unterthanen den traurigen Zeugen
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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einzelnen Unterthanen seufzen, überströmen mit ihrem ganzen Gefolge auch Unterzeichneten, und stürzen sich vereinigt mit andern noch übrigen Drangsalen zur gänzlichen Vernichtung und Verwüstung seines in liegenden Gütern bestehenden Kapitals, von welchen der traurige Überrest seines Ansehens, seines Standes, und sein eigener schon so geschmälerten Unterhalt abhängt. Er ist, so wie seine Unterthanen, allen den drückenden Abgaben, Plagereien, und Mautbeschwerlichkeiten mit allen seinen Erziehung und Bedürfnissen; die er aus dem andere Gebiete zu seiner Nahrung und Bedeckung herüber kommen lassen muss
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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eben so in ihre Natur willkürliche als niederdrückenden Fassion für die Trümmer seiner diesseits übriggebliebenen Grundstücke, und für die Überbleibseln seiner Untethanen, die sich auf dem jenseitigen Theile der gedachtermassen vertheilten Güter sich ernähren müssen. Er entrichtet die Kontribution für sein Wirtschaftsleute, die sonst frei von allen Abgaben waren, eine Freiheit, welche sich nur in dem Herkommen, sondern in8 den Bedürfnissen, dem Geldmangel, der Art des Oekonomiewesens, so nothwendig noch ganz andern Massregeln getrieben wird, kurz in dem Zustande des Landes
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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sich und seine Wirthschaftsleute die Kriegssteur abführen. In des Übel reproduzirt sich ins Unendliche, dieses ist das allgemeine Loos menschlicher Dinge, aber bei dem Unterzeichneten ist es als ob das Schicksal wetteiferte, je trotzt loser seine Lage ist, je gewiesser sein Ruin ist, desto mehr Übel, Unrecht, und Drangsalen über ihn aufzutürmen, wie es hier folgt. Ein Theil seiner Güter liegt tiefer in der Moldau. Er genoss wie eben erwähnt, als Bojar völlige Freiheit von allen Abgaben, jetzt muss er als
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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als türkische Münzen zur Entrichtung seiner mannigfaltigen erzählte Abgabe haben könne. Nun ist diese Münze nach dem kaiserlichen Fusse weit unter denn Werthe ihres Gepräges, in welchem er solche für seine Waren, als Pferde, Hornvieh, Hönig etc., annehmen muss, aber seine verschiedenen Entrichtungen an das k.k. Aerarium und am die k.k. Maut muss er in türkischen Münzen nach der Redukzion des k.k. Münzfusses, folglich unter dem Werthe, in welchem er solche für seine Produkten erhält, wieder auszahlen. Dieses
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versucht. Er verliess Vaterland, Befreunde, Rechte, Vortheile er verliess alles auf immer, um alles zu verlieren. Er konnte sich unmöglich denken, dass er in der Folge auch um das Seinige traurig kommen werde. Für diese Aufopferungen, für dieser Eifer, für seine geleisteten Dienste, für seine Ausgaben, für seine Leiden, und für die ihm gegebenen Versicherungen ist er der mal mit blossen Trümmern umgeben, die nur noch von der Gerechtigkeit seiner Seufzer zeugen. So U. Ist er während der ununterbrochenen Fortsetzung der
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mit blossen Trümmern umgeben, die nur noch von der Gerechtigkeit seiner Seufzer zeugen. So U. Ist er während der ununterbrochenen Fortsetzung der Amtsgeschäfte und der Ertragung seiner Schicksale hier in Wien bei dem im Jahre 1788 ausgebrochenen Kriege noch um sein trauriges Übriges gekommen. Er hat ein Kapital von 30.000 Gulden an einem aus 216 Stück Pferden bestandenen Gestütt; an einer 3 jährigen Fechsung der Weingärten, so in Brand gesteckt worden sind, an einer eingegangenen Branntweinbrennerei, und an andern wichtigen
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das Bild die Erfahrung. Was fehlt, oder was kann noch fehlen, zu seinem Geschicke, wie das Seinige beschaffen ist? Ein Grab. V. Hier ist es Anbedingt büsst er beim trauriges müdes Leben ein, wen er von Drangsalen bestürmt, noch in sein ehemahliges Vaterland zurückzugehen wagt. Jeder, der mit der türkischen Regierung, und mit der Geschichte und Verhältnisse dieser Länder auch nur mässig bekannt ist, bekennt es laut. Keiner, besonders der in fremden Diensten gestanden, und zurückgegangen ist, hat noch sein Leben
[Corola-publishinghouse/Memoirs/1474_a_2772]
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in sein ehemahliges Vaterland zurückzugehen wagt. Jeder, der mit der türkischen Regierung, und mit der Geschichte und Verhältnisse dieser Länder auch nur mässig bekannt ist, bekennt es laut. Keiner, besonders der in fremden Diensten gestanden, und zurückgegangen ist, hat noch sein Leben retten können. Unterzeichneter hat im Jahr 1781 als er wie gedacht nach Jassi zum türkisch gesinnten Fürsten Moruzzi mit Kreditivbriefen kam bei allem den Chikanen und Stratagemen erfahren, die ihm augenscheinliche Gefahr drohten; die Bojaren seine nächsten Anverwandten flohen
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ist, hat noch sein Leben retten können. Unterzeichneter hat im Jahr 1781 als er wie gedacht nach Jassi zum türkisch gesinnten Fürsten Moruzzi mit Kreditivbriefen kam bei allem den Chikanen und Stratagemen erfahren, die ihm augenscheinliche Gefahr drohten; die Bojaren seine nächsten Anverwandten flohen sogar jede Zusammenkunft mit ihm, die Natur selbst verleugnete sich. Der Fürsten Kantemir und einige Bojaren, verlissen Moldau, zogen sich nach Russland im J<ahr> 1711, und trauten sich nicht mehr zurück. Der Fürst Ghika, von seinem
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wie dermalen die Bojaren Mathei Kantakuzeni und Manolachi Balsch, so ebenfalls auswindern müssen, mit Gütern, Unterthanen, und ersten Ehrentiteln versehen. Moldau dann und Wallachei, sind also für ihn verloren, er kann sie nicht mehr sehen, ihren Boden nicht mehr betrachten. Sein Schicksal bindet ihn an die k.k. Staaten auf immer; hier muss er leben und sterben. Unglückseliger! Ich mag bleiben oder gehen, der Untergang folgt mir auf dem Fusse in beiden Fällen ist es um mich geschehen! Wien am 5-ten
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